Allgemeine Informationen über Robinienholz

Im Vergleich mit anderen heimischen Holzarten besitzt das Holz der Robinie ausgezeichnete Eigenschaften, die es für den Einsatz im Außenbereich auch ohne Imprägnierung besonders

geeignet machen. In der Norm DIN-EN 350-2 sind die Holzarten nach ihrer Resistenz in Klassen eingeteilt.

Die Robinie ist die einzige in Europa kultivierte Holzart in der Resistenzklasse 1.

Robinienholz kann demnach ohne Imprägnierung überall im Außenbereich eingesetzt werden und ist dadurch eine sinnvolle Alternative zum Tropenholz.

Unter hiesigen Witterungsverhältnissen erliegt das Holz der Buche nach 3-5 und der Eiche nach 12-15

Jahren der Fäulnis. Das Robinienholz ist diesen Hölzern diesbezüglich weit überlegen. Es steht selbst

bei schlechter Qualität im Durchschnitt mindestens 20 Jahre im Boden.

Aufgrund umfangreicher Untersuchungen wurde die Lebensdauer von Pfählen, Masten und Konstruktionsteilen aus Robinie im Freien (bei Erdberührung) auf 15-30 Jahre, unter Wasser sogar auf 500 Jahre festgelegt.

Die natürliche Dauerhaftigkeit liegt im Holzaufbau und den Holzinhaltsstoffen begründet.

Die wesentlichsten Faktoren für die hohe natürliche Resistenz der Robinie sind:

– die zeitige Verthyllung: verhindert den Wasser und Lufttransport, der Pilzen und Insekten als

   Nahrungsgrundlage fehlt

– und eine zeitige Verkernung: nach wenigen Jahren beginnt die Robinie mit der Einlagerung von

   Gummi- und Gerbstoffen. Von den Nebenbestandteilen sind die Gerbsäuren und das

   Dihydrorobinethin von Bedeutung für die Dauerhaftigkeit des Holzes.

Das Holz der Robinie ist hart, zugleich zäh und elastisch, es schwindet wenig, ist biegeformbar, gut

bearbeit- und polierbar und sehr dauerhaft. Die hohe Rohdichte läßt bereits erwarten, daß die

Festigkeitseigenschaften des Robinienholzes die aller anderen heimischen Holzarten übertreffen.

Die Werte für Druck-, Knick-, Zug-, Biegefestigkeit und die Elastizität liegen folgerichtig über denen der anderen Holzarten. Auch unter dauerhafter und dauerhaft wiederholter Belastung beweist das

Robinienholz seine enorme Festigkeit. Dynamischer Beanspruchung ist das Holz ebenfalls in höchstem Maße gewachsen. Die Schlagbiegefestigkeit ist so groß, daß das Robinienholz den hohen Ansprüchen an Werkzeugstiele gerecht wird.

In geschältem und eingeschnittenem Zustand ist die Robinie ein helles Holz mit grünlich-gelblicher

Farbe. Bei der Trocknung geht diese Farbe in schokoladenbraun über. Durch die Bewitterung im Freien erhält das Holz im Laufe der Zeit eine silberfarbene Patina, die der von Tropenhölzern ähnelt.

Die Robinie empfiehlt sich aufgrund ihrer ausgezeichneten Holzqualität für einen breiten Einsatzbereich.

Im Handwerk wurde das Holz überall dort eingesetzt, wo hohe Festigkeiten und natürliche

Dauerhaftigkeit von Bedeutung sind: für Felgen, Naben und Speichen im Wagenbau, für Mahlwerke und Wasserräder, im Schiffsbau u.v.m..



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